Gutenberg setzt zur Landung an

Gutenberg setzt zur Landung an | wpwissen

Seit einigen Tagen ist WordPress 4.9.8 offiziell verfügbar und fordert Anwender dazu auf, den neuen Editor Gutenberg zu testen. Wie die Zahlen deutlich belegen, folgen viele der Einladung. Die Begeisterung hält sich aber noch in Grenzen.

Wie berichtet ist das primäre Ziel von #wpversion 4.9.8, zum Testen des Editors #gutenberg aufzurufen. Das Gutenberg-Team erhofft sich davon eine wesentlich größere Verbreitung des derzeit noch als Plugin erhältlichen Editors und damit einhergehend auch mehr Rückmeldungen.

Die Zahl der aktiven Installationen ist sprunghaft angestiegen | Gutenberg setzt zur Landung an | wpwissen

Das erste Ziel ist ganz offensichtlich erreicht worden. Noch kurz vor der Freigabe von WordPress 4.9.8 lag die Anzahl der aktiven Installationen bei 10.000+. Diese Zahl hatte sich in den letzten Monaten nicht verändert.

Innerhalb von drei Tagen seit der Veröffentlichung der aktuellen Version ist der Zähler nun sprunghaft auf 80.000+ angestiegen. Der Sprung ist auch sehr eindrucksvoll aus der grafischen Darstellung der Entwicklung ersichtlich.

Die Entwicklung der aktiven Installationen | Gutenberg setzt zur Landung an | wpwissen

Auch das zweite Ziel, mit dem breiteren Einsatz des Plugins mehr Rückmeldungen zu erhalten, wurde erreicht. Sowohl bei den Support-Tickets als auch bei den Rezensionen tut sich einiges. Ob sich das Gutenberg-Team allerdings diese Art von Rückmeldungen erwartet hat, ist aus meiner Sicht eher fraglich.

Bisher waren die Bewertungen für Gutenberg ziemlich durchwachsen. Die durchschnittliche Bewertung lag bei etwa 2,5 von 5 Sternen – nicht gerade berauschend. Allerdings wurde das Plugin bisher wohl eher von Enthusiasten getestet, die mit Sicherheit kritischer sind als der durchschnittliche WordPress-Anwender.

Mittlerweile dürfte sich durch die zunehmende Verbreitung der durchschnittliche Gutenberg-Tester wohl dem durchschnittlichen WordPress-Anwender annähern und die Bewertung damit die Realität eines allgemeinen Einsatzes von Gutenberg immer besser abbilden.

Ein Auszug aus den letzten Rezensionen | Gutenberg setzt zur Landung an | wpwissen

Wenn dem so ist, dann sind die Rezensionen der letzten Tage nicht gerade vielversprechend. Selbstverständlich gibt es auch begeisterte Rückmeldungen aber eben auch eine große Anzahl an negativen Meinungen, wie der Screenshot beispielhaft zeigt.

Die durchschnittliche Bewertung hat sich durch den breiteren Einsatz nicht verbessert – was sich die Entwickler, so vermute ich zumindest, wahrscheinlich erwartet hätten. Auf jeden Fall wird es spannend sein, diese Entwicklung weiter zu beobachten.

Derzeit lässt eine allgemeine Begeisterung für Gutenberg – noch? – auf sich warten. Zum Teil hat das wahrscheinlich einfach mit einer generellen Skepsis gegenüber Neuem zu tun. Zum Teil hat das mit noch vorhandenen Fehlern und Problemen zu tun – die im Laufe der nächsten Wochen mit Sicherheit von den Entwicklern in den Griff bekommen werden.

Aber zum Teil geht es auch um eine ganz grundsätzliche Frage. Ist das noch das schlanke WordPress, das wir so schätzen? Widerspricht der Einzug von Gutenberg in das Kernsystem nicht dem Grundsatz, dieses so schlank wie möglich zu halten? Ist Gutenberg der erste Bote für eine Abkehr von diesem Grundsatz? Müssen wir befürchten, dass aus WordPress in Zukunft ein schwerfälliger Moloch wird? Verspielt WordPress damit vielleicht sogar seinen größten Trumpf?

Die Antworten auf diese Fragen werden die nächsten Wochen und Monate liefern. Dass Gutenberg weiter nur als Plugin geführt wird, wie das vielfach in den Rezensionen gefordert wird, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Der neue Editor ist ein wichtiger Wegbereiter für das künftige Block-Konzept von WordPress.

Schon seit Monaten wird angekündigt, dass Gutenberg in WordPress 5.0 als neuer Standard-Editor Einzug halten wird. Davon wird es aus meiner Sicht keine Abkehr geben. Wer Gutenberg nicht verwenden will oder kann, der kann das Classic Editor Plugin installieren. Auch bei diesem ist die Zahl der aktiven Installationen in den letzten Tagen ähnlich sprunghaft angestiegen.

Ich habe das Plugin selbst auch schon installiert und getestet und es scheint genau das zu tun, wofür es gemacht ist – nämlich Gutenberg komplett zu verbergen. Das beginnt schon damit, dass die riesige Aufforderung zum Testen von Gutenberg aus dem Dashboard entfernt wird.

Meine Meinung ist, dass man sich mit Gutenberg einfach anfreunden sollte, sofern es keine wichtigen Gründe gibt, ihn nicht zu verwenden. Das mag beispielsweise dann der Fall sein, wenn man ein Blog mit mehreren Autoren betreibt, die die Möglichkeiten, die Gutenberg bietet, bewusst gar nicht haben sollen. Oder wenn ein Plugin durch den Einsatz von Gutenberg plötzlich nicht mehr funktioniert.

Auf dieser Website habe ich das Gutenberg Plugin nun bereits produktiv im Einsatz und dies ist der erste Artikel den ich mit Gutenberg erstellt habe. Das Einfügen und Formatieren der Grafiken in diesen Artikel war anfangs etwas holprig, aber das ist bestimmt alles nur eine Frage der Gewohnheit. Wirklich negatives kann ich nach diesem ersten Einsatz in der Realität nicht berichten.

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