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WordPress-Mythen auf den Grund gegangen – #3 WordPress ist langsam

WordPress-Mythen auf den Grund gegangen – #2 WordPress ist langsam

Die Ladezeit einer Website ist eines der wichtigsten Erfolgskriterien. Deshalb ist natürlich die Geschwindigkeit des verwendeten Content Management Systems von Interesse. Im dritten Teil dieser losen Serie wende ich mich dem Mythos zu, dass WordPress ein langsames System ist.

Was ist gemeint?

WordPress hat den Ruf, nicht gerade das flotteste CMS zu sein. Nicht unbedingt die beste Voraussetzung angesichts der Tatsache, dass in Zeiten ständig steigender Bandbreiten die Geduld der Internetnutzer rapide abnimmt. Zudem berücksichtigt selbst #google mittlerweile die #ladezeit einer Seite im Ranking.

Weder den menschlichen Besucher noch Google & Co interessiert, warum eine Seite schnell oder langsam lädt. Entscheidend ist, wie lange es dauert, bis die Seite geladen ist und verwendet werden kann. Eine hohe Bandbreite, die eine schnelle Übertragung der Daten zulässt, bringt relativ wenig, wenn das Content Management System bei der Bereitstellung der Daten trödelt. Was ist also dran am #mythos des langsamen CMS?

Was steckt dahinter?

Leider stimmt es tatsächlich, dass WordPress an sich schon keinen Geschwindigkeitsrekord aufstellt. Gerade bei höherem Besucheraufkommen sind die Anforderungen an den Server im Vergleich zu anderen Systemen relativ hoch. Das ist der Preis des sehr dynamischen Aufbaus von WordPress.

Dieser dynamische Aufbau ist die große Stärke von WordPress und ermöglicht erst die sehr flexible Erweiterbarkeit. Die aktuell knapp 55.000 verfügbaren Plugins im Plugin-Verzeichnis von wordpress.org sind ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie es um die Erweiterbarkeit von WordPress bestellt ist. Die Unmengen an Hooks, die abgearbeitet werden müssen, damit eine solche Erweiterbarkeit möglich ist, gehen natürlich bis zu einem gewissen Grad zu Lasten der Geschwindigkeit.

In der Praxis fällt dieser Geschwindigkeitsnachteil von WordPress aber kaum ins Gewicht. Einen viel größeren Einfluss auf die Ladezeit hat das verwendete Theme sowie vor allem die Plugins. Alleine schon die schiere Menge an Plugins verleitet leider so manchen dazu, Plugins mehr oder weniger wahllos zu installieren. Natürlich hat die Anzahl der Plugins, die WordPress bei jedem Aufruf mit laden muss, Auswirkung auf die Gesamtgeschwindigkeit.

Zudem unterscheiden sich die Plugins auch in der Qualität. Nicht jeder Entwickler eines Plugins schenkt dem Faktor Geschwindigkeit die gleiche Aufmerksamkeit. Mit jedem zusätzlichen #plugin steigt außerdem das Risiko von auftretenden Kompatibilitätsproblemen (siehe dazu auch den Artikel Wie viele Plugins sind zu viel?).

In der Regel ist meist nicht WordPress selbst die Ursache von Trägheit. Zumeist ist WordPress deshalb langsam, weil zu viele, die falschen oder schlecht programmierte Plugins im Einsatz sind oder sich Plugins gegenseitig negativ beeinflussen.

Darüber hinaus gibt es weitere Faktoren, die WordPress langsam machen können. Das wären beispielsweise ein langsamer oder schlecht konfigurierter Webserver oder Datenbankserver. Das hat aber dann nichts mit WordPress zu tun und solche fundamentalen Probleme würden sich auch negativ auf die Performance jedes anderen Systems auswirken.

Natürlich hat auch der Umfang der zu übertragenden Daten einen Einfluss auf die Ladezeit der Seiten. Aber auch dieser Faktor ist unabhängig vom verwendeten Content Management System und spielt daher in dieser Betrachtung keine Rolle.

Was bedeutet das in der Praxis?

Aufgrund seiner flexiblen Architektur ist WordPress tatsächlich nicht das schnellste CMS. In der Praxis fällt dieser Geschwindigkeitsnachteil in der Regel jedoch so gering aus, dass er nicht ins Gewicht fällt. Vielmehr ist darauf zu achten, ein schlankes und schnelles #theme zu verwenden sowie die Anzahl der Plugins sinnvoll zu begrenzen und bei der Auswahl der Plugins auf deren Einfluss auf die Ladezeit zu achten.

Das Thema Caching lasse ich in diesem Zusammenhang bewusst außen vor. Caching-Plugins sorgen dafür, dass eine Seite nicht bei jedem neuerlichen Aufruf komplett neu zusammengebaut werden muss sondern der fertige HTML-Code zwischengespeichert und beim nächsten Aufruf sofort ausgeliefert wird. Damit ist Caching sehr wohl ein sinnvolles und nahezu unverzichtbares Werkzeug zum Aufbau einer schnellen Website. Aber auch das trifft auf alle Content Management Systeme gleichermaßen zu und hat nicht direkt mit der Geschwindigkeit des Systems WordPress an sich zu tun.

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