Websites kaufen oder mit WordPress selbst erstellen?

Websites kaufen

Will man online mit einem WordPress-Webauftritt Geld verdienen, muss man in der Regel eine grundsätzliche Entscheidung treffen. Welche der folgenden zwei Optionen würdest du wählen:

A) Kauf einer bestehenden WordPress-Seite, die monatlich etwa 1.000 € Gewinn macht und dich einmalig 25.000 € kostet

oder

B) Vollständige Selbsterstellung der Seite mit WordPress, was mitunter sechs Monate dauern kann und dir neben Zeit und Energie auch Aufwände in Höhe von rund 5000 € für Freelancer und Marketing beschert. Der anschließende monatliche Gewinn beträgt dabei ebenfalls 1000 €.

Mit dieser Frage sehen sich nicht wenige Unternehmer konfrontiert und sie kann bereits zu Beginn für einige Kopfschmerzen sorgen.

In diesem Artikel gehen wir daher auf die Faktoren ein, die du beachten solltest, bevor du dich für Kauf oder Eigenkreation eines WordPress-Auftritts entscheidest. Beide Optionen haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile und wir hoffen, dass dich ein klares Verständnis dieser deine Gewinnziele zügig erreichen lässt.

Die drei Grundpfeiler einer erfolgreichen Website

Wie auch bei den meisten anderen kommerziellen Unternehmungen geht es beim Betrieb einer Webseite zunächst um folgende drei Schlüsselfaktoren:

  • Zeit
  • Kapital
  • Wissen und Erfahrung

Selten sind bei Neugründungen alle drei Faktoren in gleichem Maße verfügbar und falls du diesbezüglich eine Ausnahme bist, dann gratulieren wir dir schon einmal ganz herzlich. Unabhängig davon lohnt sich eine Übersicht dieser wesentlichen Ressourcen aber grundsätzlich:

Zeit

Zeit gilt als eines der wertvollsten Güter im Geschäftsleben und das zu Recht. Die Bewertung der eigenen Arbeitszeit ist dabei jedem selbst überlassen, doch ein Bewusstsein hinsichtlich des persönlichen Aufwands – egal, ob man nun 10 € oder 250 € pro Stunde veranschlagt – ist wesentlich, um ein realistisches Verständnis für Kosten und Ertrag zu erhalten. Schließlich könntest du deine Zeit ja auch anders nutzen.

Der Verkäufer einer Website wird dir als Interessent normalerweise darstellen, wie viel Zeit der Betrieb der Website im aktuellen Zustand erfordert. Damit lässt sich in der Regel bereits eine gute Abschätzung hinsichtlich des Zeitaufwandes treffen und ob Tätigkeiten ausgelagert werden können oder müssen. Auch zeitliche Investitionen in notwendige Erweiterungen der Seite sollten hier transparent werden.

Anders ist es, wenn du eine WordPress-Website von Grund auf neu erstellst. Hier ist der Zeitaufwand weitgehend unbestimmt. Wenn das Geschäft scheitert, hast du zwar etwas gelernt, aber keine neue Einnahmequelle geschaffen und die investierten Stunden schlagen sich bestenfalls in der eigenen Erfahrung nieder.

Kapital

Unabhängig davon, ob du eine Website kaufen oder neu aufbauen willst, wirst du dafür finanzielle Mittel benötigen – der Betrieb einer WordPress-Seite ist schließlich nicht kostenlos: Themes, Plugins, Entwicklung und Hosting sind nur ein paar der Kostenfaktoren, die du dabei berücksichtigen musst.

Wenn es dir an Kapital mangelt, kannst du dich mit jemandem zusammenschließen, der hier besser ausgestattet ist, oder Freunde, Familie und andere potenzielle Investoren fragen. Solltest du dich für den Kauf einer Website entscheiden, könntest du dem Eigentümer auch eine Partnerschaft anbieten – vorausgesetzt du bringst ausreichend Erfahrung mit.

Wissen und Erfahrung

Am besten lernt man etwas, indem man es tut.

Mangelt es dir also noch an Wissen und Erfahrung, was den Umgang mit einer kommerziellen WordPress-Seite angeht (auch wenn man natürlich nie auslernt), so ist es am besten, sich möglichst schnell in die Arbeit zu stürzen, um sich den täglichen Herausforderungen des Unternehmerdaseins zu stellen.

Dabei ist es egal, ob du eine bereits etablierte Website kaufst oder von Grund auf neu aufbaust.

Eine Website kaufen: Vor- und Nachteile

Die folgende Tabelle fasst einige der Vor- und Nachteile des Kaufs einer Website zusammen.

VorteileNachteile
Nachgewiesene RentabilitätErhebliches Anfangskapital erforderlich
Frischer Blick auf das TagesgeschäftErhöhtes Investitionsrisiko
Vorhandene RessourcenAbhängigkeit (zumindest anfangs) vom Set-up des Gründers
Bestehende Marktposition
Unmittelbarer Erfahrungsgewinn

Vorteile des Website-Kaufs im Detail

Die Website hat bereits bewiesen, dass sie profitabel ist – die Möglichkeit, sofort loslegen zu können, ist einer der attraktivsten Aspekte beim Kauf einer etablierten Website. Schließlich generiert der neue Eigentümer damit vom ersten Tag an einen Cashflow.

Verbessere die Website aus einer neuen Perspektive – der Verkäufer hat mit den Jahren vielleicht die Zeichen der Zeit übersehen und somit die ein oder andere tolle Entwicklungschance ignoriert. Und selbst wenn du mit der WordPress-Seite eine innovative Unternehmenskultur übernimmst, so kann ein frischer Blick auf das Tagesgeschäft nie schaden.

Übernimm vorhandene Ressourcen – als Teil des Kaufs einer Website wirst du fast immer auch E-Mail-Listen, Zugang zu Softwareentwicklern, Kontakte zu Freiberuflern usw. erhalten, die du umgehend – und ohne Akquisitionskosten – für dein Wachstum nutzen kannst.

Hebeln der eigenen Marktposition – wenn du bereits eine Website betreibst, dann kann die Übernahme eines Konkurrenten nicht nur das Angebot erweitern, sondern auch Kostendegressionseffekte oder die Durchsetzung höherer Preise ermöglichen. Und falls du gerade erst anfängst, dann bewahrt dich eine etablierte Website vor der üblichen Feuertaufe des erstmaligen Markteintritts.

Steigere Wissen und Erfahrung von Anfang an – der Kauf einer Website bringt meist eine steile Lernkurve mit sich. Abhängig von deinen persönlichen Fähigkeiten kann das sowohl eine gute als auch eine schlechte Sache sein.

Nachteile des Website-Kaufs im Detail

Teuer erkauft – die meisten gut funktionierenden Websites werden für das 20- bis 35-fache ihres durchschnittlichen monatlichen Gewinns verkauft. Wenn die Website weiterhin in vertrautem Rahmen Geld einbringt, dauert es somit 2 bis 3 Jahre, bis du dein eingesetztes Kapital wieder hast. Für manche stellt das ein signifikantes Risiko dar.

Risiko eines Totalverlusts – wie bei jeder Investition besteht auch beim Kauf einer WordPress-Webseite das Risiko, alles zu verlieren. Google-Updates zum Beispiel sind in der Lage, den organischen Traffic über Nacht regelrecht zu eliminieren und stellen somit ein erhebliches Risiko für Content-basierte Monetarisierungsmethoden dar.

In guten wie in schlechten Tagen – fragwürdige Inhalte, wertlose Backlinks und mangelhafter Code sind nur eine kleine Auswahl potenzieller Probleme, denen du nach dem Erwerb einer Website über den Weg laufen könntest. Eine sorgfältige Due Diligence sollte dem Kauf daher unbedingt vorausgehen.

Eine WordPress-Seite erstellen: Vor- und Nachteile

Die folgende Tabelle fasst einige der Vor- und Nachteile zusammen, die es mit sich bringt, eine Website von Grund auf zu starten.

VorteileNachteile
Niedrigere KostenZeitaufwendig
Volle QualitätskontrolleNiedrige Eintrittschwelle
Unmittelbarer ErfahrungsgewinnHöheres Risiko zu Scheitern

Vorteile der Website-Erstellung im Detail

Nicht kostenlos, aber günstig – auch wenn man eine passable WordPress-Seite nicht geschenkt bekommt, so ist es durchaus möglich, eine Website mit professionellem Design, ausgelagerten Inhalten und Basis-SEO für weniger als 1.000 € zu erstellen. Wenn du dann noch einmal 500-1.000 € pro Monat für guten Content, fortgeschrittenes SEO und Conversion-Tests draufpackst, dann sind mit der Zeit konstante Gewinne von mehreren Tausend Euro alles andere als abwegig.

Volle Kontrolle über die Qualität – wichtige Unternehmensentscheidungen wie die WordPress-Einrichtung (einschließlich Plugins, Themes, Permalinks, CSS), SEO, Monetarisierung, Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsstrategie können von dir selbst gestaltet und kontrolliert werden.

Schneller Wissensaufbau – bei der Entwicklung deiner WordPress-Website wirst du rasch feststellen, was funktioniert und was nicht, und täglich ein bisschen besser werden.

Nachteile der Website-Erstellung im Detail

Die Zeit läuft gegen dich – wenn du eine WordPress-Website von Grund auf neu erstellst, musst du viel Zeit in die Ersteinrichtung investieren (u.a. für Hosting, Themes/Design und die Funktionalität der Seite). In einem zweiten Schritt willst du Besucher auf deine Website locken, was wiederum einen hohen Zeitaufwand für das Schreiben von Inhalten und SEO erfordert. Obendrein müssen diese Besuche dann auch noch monetarisiert werden, was ebenfalls eine Weile dauern kann. Ach ja, und während du all das tust, beträgt dein Cashflow exakt 0 €.

Viel Konkurrenz dank niedriger Eintrittsschwelle – im Geschäftsleben gibt es keine Erfolgsgarantie und das gilt insbesondere, wenn du eine WordPress-Website von Grund auf neu erstellst. Da es sich dabei nicht gerade um Quantenmechanik handelt, wirst du dich höchstwahrscheinlich mit viel Start-Up-Konkurrenz auseinanderzusetzen haben – ein deutlicher Nachteil im Vergleich zu etablierten Seiten.

Das Risiko der Profitlosigkeit – es ist durchaus möglich, dass du nach einem Jahr leidenschaftlichen Website-Erstellens kein Geld damit verdienst. Das ist bitter, aber kein Grund, gleich das Handtuch zu werden. Was wir dir aber auf jeden Fall empfehlen, ist, deinen Hauptjob so lange zu behalten, bis du mit deiner WordPress-Seite konstant ausreichend Geld verdienst.

Was nun? Eine Website kaufen oder selbst erstellen?

Nachdem wir uns beide Optionen angesehen haben, solltest du ehrlich analysieren, wie viel Zeit, Kapital und Erfahrung du bis dato mitbringst und dich dann am besten an der folgenden Tabelle orientieren:

ZeitKapitalWissen/ErfahrungErstellen oder Kaufen?
JaNeinNeinErstellen
JaJaNeinErstellen oder Kaufen
JaNeinJaErstellen
NeinJaNeinKaufen
NeinJaJaKaufen
NeinNeinJaKaufen
JaJaJaErstellen oder Kaufen

In vielen Fällen wird es möglich sein, mangelnde Faktoren auszugleichen, indem du dich mit jemandem zusammenschließt, der diese kompensiert. Zeit und Erfahrung könnten zum Beispiel durch Agenturen oder Freiberufler ersetzt werden.

Wie viel Geld bist du bereit zu riskieren oder zu verlieren und wie viel ist dir deine Zeit wert?

Diese Frage solltest du dir unbedingt stellen, unabhängig davon, wie es bei dir mit den Faktoren Zeit, Kapital und Erfahrung aussieht.

Wenn du darüber nachdenkst eine bestehende Website zu kaufen, überlege dir, was der Verkäufer in sie investiert hat, um bis zu diesem Punkt zu gelangen. Plane auch, was du tun musst, um dieses Einkommen beizubehalten. Wenn es für dich sinnvoll erscheint, dir die Mühen eines Neuanfangs zu ersparen, frage dich, wie viel Geld du bereit bist zu riskieren und entscheide auf dieser Basis.

Auf Marktplätzen wie Traderoo kannst du Websites kaufen, welche vorher auf ihre Qualität geprüft wurden. So verringerst du das Risiko eines Totalverlusts der Investition.

Ob selbst erstellen oder kaufen: Keine der Optionen ist von Natur aus besser als die andere, denn beide sind in der Lage eine beträchtliche Investitionsrendite zu generieren. Wesentlich ist vor allem, dass du eine Entscheidung triffst, die für dich und die Menschen, mit denen du arbeitest, optimal funktioniert.

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