Basis-Wissen – #8 Was ist FTP und was mache ich damit?

Was ist FTP und was mache ich damit?

Nach der Bestellung eines Hosting-Pakets bekommst Du von Deinem Provider die Zugangsdaten für Dein Paket zugesandt. Darunter sollten sich auch die Zugangsdaten für FTP befinden. Du solltest Dich mit FTP etwas beschäftigen, es ist wirklich sehr hilfreich.

Das Kürzel FTP steht schlicht und einfach für „File Transfer Protocol“, ein Protokoll zur Übertragung von Dateien. Es wird benutzt, um Dateien von einem Server herunterzuladen oder auf einen Server hochzuladen. Dazu muss ein FTP-Server installiert sein. Wenn Du ein Webhosting-Paket anmietest, dann ist auf dem Web-Server, der Dir zur Verfügung steht, in der Regel auch ein FTP-Server installiert. Darum brauchst Du dich selbst nicht zu kümmern.

Um Dateien mit diesem FTP-Server austauschen zu können benötigst Du einen FTP-Client. Ein FTP-Client ist ein Software, die Du auf Deinem Computer installierst. Die meisten FTP-Clients besitzen eine ähnliche Oberfläche. In der Regel bieten sie eine zweigeteilte Ansicht, wobei Du auf der linken Seite die Verzeichnisse und Dateien siehst, die lokal auf Deinem PC liegen und auf der rechten Seite die Verzeichnisse und Dateien, die auf dem Server liegen.

Was ist FTP und was mache ich damit?

Ich persönlich verwende WinSCP, aber es gibt eine große Auswahl an Alternativen. Viele davon sind #gratis. Was ich an WinSCP schätze, ist die Möglichkeit, die Verzeichnisse automatisch synchron zu halten. Wechselt man am lokalen Laufwerk in ein anderes Verzeichnis dann wechselt WinSCP auch am Server automatisch in das entsprechende Verzeichnis. Das ist sehr praktisch und erspart unnötige Klicks.

Die Vielfalt an Funktionen mag anfangs aber durchaus verwirrend sein. Wesentlich einfacher gehalten ist beispielsweise CoffeeCup Free FTP, das dafür aber auch weniger an Funktionalität mitbringt, für Einsteiger aber eventuell besser geeignet sein mag. Das Programm ist allerdings nur in englisch verfügbar.

Mit FTP hast Du direkten Zugriff auf den Webspace Deines Servers. Du siehst also den Inhalt der Festplatte (bzw. den Teil der Festplatte, auf dem die Dateien liegen, auf die über Deinen Webserver zugegriffen werden können).

Du kannst Dateien oder Verzeichnisse ganz einfach auf Deinen Server hochladen, indem Du diese (bei den meisten FTP-Clients zumindest) vom linken in den rechten Teil des Fensters ziehst. Der Download funktioniert ebenso, indem Du die gewünschten Dateien bzw. Ordner vom rechten in den linken Teil des Fensters ziehst. Um den Rest kümmert sich der FTP-Client.

Wenn Du einen ganzen Ordner oder mehrere Ordner übertragen möchtest, wird der Ordner automatisch durchsucht und jede darin enthaltene Datei übertragen. Ebenso wird jeder Unterordner ebenfalls wieder durchsucht.

Die Übertragung kann abhängig von der Datenmenge einige Zeit dauern. Manche FTP-Clients sind gesperrt, bis die Übertragung vollständig abgeschlossen ist. Andere FTP-Clients starten die Übertragung im Hintergrund und man kann sofort die nächsten Transfers starten. So sind mehrere Übertragungen parallel möglich, was sehr praktisch und sehr effizient ist. Einsteiger kann das aber durchaus verwirren, da man in Blick haben muss, ob ein Transfer bereits abgeschlossen ist, bevor man die Dateien verwenden kann.

Was kann ich mit FTP machen?

WordPress ist in der Scriptsprache PHP programmiert. Im Gegensatz zu Compilersprachen liegt bei Software, die mit einer Scriptsprache erstellt wurde, der gesamte Programmcode im lesbaren Original – Quellcode genannt – vor.

PHP-Kenntnisse vorausgesetzt kannst Du diesen Code selbst verändern. Und da WordPress Open Source ist, ist Dir das sogar ausdrücklich erlaubt. Auch Themes und Plugins bestehen aus PHP-Code, den Du dir ansehen und ändern kannst.

Das machst Du am besten und komfortabelsten auf Deinem PC. Dazu kannst Du dir die Dateien von Deinem Web-Server per FTP herunterladen. Wenn Du etwas verändert hast, lädst Du die Datei wieder per FTP auf den Web-Server und siehst sofort das Ergebnis. Auch wenn Du nicht vorhast, in den Programmcode einzugreifen, ist FTP praktisch und sinnvoll.

Die meisten Hoster stellen ein fertiges Installationspaket für WordPress zur Verfügung. Mit nur einem Mausklick wird WordPress für Dich installiert und eingerichtet. Das ist zwar praktisch, aber meine Empfehlung ist ganz klar, WordPress immer selbst zu installieren. 

Der Grund dafür ist einerseits, dass Du die Grundeinstellungen dann selbst vornehmen kannst, was aus Sicherheitsgründen (beispielsweise Verwendung eines sicheren Datenbank-Passworts) sinnvoll ist. Dann musst Du dich nicht darauf verlassen, dass das Installationspaket, das Dein Hoster zur Verfügung stellt, das ordentlich macht.

Andererseits dauert es oft einige Zeit, bis die aktuellste Version von WordPress vom Hoster zur Verfügung gestellt wird. Wenn man die Installation selbst vornimmt, kann man immer gleich die aktuellste Version installieren und spart sich ein Update. Um WordPress selbst installieren zu können, benötigst Du FTP. Eine Installationsanleitung folgt in einem späteren Artikel.

Darüber hinaus eröffnet Dir die Verwendung von FTP quasi das gesamte WordPress Universum. Die Themes und Plugins, die Du direkt in WordPress selbst installieren kannst, stammen alle von wordpress.org. Die Auswahl ist zwar so schon sehr groß, aber es gibt noch eine unüberschaubare Anzahl anderer Quellen, wo man sich Themes oder Plugins für WordPress herunterladen kann.

Ein #theme oder ein #plugin aus einer anderen Quelle kann zwar als ZIP-Datei auch direkt in WordPress selbst hochgeladen und installiert werden, man kann die Dateien aber auch selbst per FTP übertragen.

Die maximale Zeit, die ein Script auf dem Server laufen darf, ist begrenzt und wird durch Deinen Hoster festgelegt. In der Regel kannst Du das nicht ändern. Ist die maximale Laufzeit überschritten, wird das PHP-Script einfach beendet.

Installierst Du ein Theme oder Plugin als ZIP-Datei über WordPress, wird dazu das entsprechende PHP-Script auf dem Server ausgeführt. Bei umfangreichen Paketen würde die Installation möglicherweise länger dauern als die maximale Scriptlaufzeit zulässt. Solche Pakete kannst Du dann nicht installieren. Die Dateien direkt per FTP hochzuladen ist hingegen kein Problem.

Außerdem kannst Du Dir per FTP ein Backup der Dateien Deines Web-Servers lokal auf Deinem PC machen. Wenn Du ein halbwegs aktuelles Backup auf Deinem PC hast, dann hast Du im Problemfall wahrscheinlich wesentlich schneller die letzte Sicherung einfach selbst wieder per FTP auf den Server geladen anstatt ein Backup von Deinem Hoster einspielen zu lassen.

Auf dem Weg zum WordPress Profi führt kein Weg an FTP vorbei. Ein FTP-Zugriff auf den Web-Server ist äußerst praktisch. Es gibt eine große Anzahl kostenloser FTP-Clients und die Bedienung ist keine Hexerei. Wer sich zur Administration eines Web-Servers einmal an FTP gewöhnt hat, wird das auf keinen Fall vermissen wollen.

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4 Kommentare

  1. hey kann man auch mit ftp live modus machen also wie im taskmanageer die frequenz der datenmenge live anordnen übertragung für einen gameserver cs 1.6 zum beispiel ????

    wäre echt cool wenn ihr das wisst echt hilfreich ich habe den ganzen text gelesen danke im vorraus

    1. Hallo,

      also wenn ich Deine Frage richtig verstehe, dann geht so etwas mit FTP nicht. Natürlich könnte man in einem bestimmten Rhythmus Daten per FTP auf einen Server übertragen. Aber ich denke, dass das für einen Gameserver absolut nicht geeignet ist. Allerdings kenne ich mich mit dem Thema nicht aus. In einem Gameserver Forum kann man Dir da bestimmt besser weiterhelfen.

      Liebe Grüße,
      Peter

  2. Hallo, ich bin am überlegen mir FTP zu installieren damit ich WordPress optimal nutzen kann aber ist es sinnvoll da ich für den www-data user ein FTP account anlegen möchte bzw. für den root user ?

    Mit Freundlichen grüßen

    Eike

    1. Hallo Eike,

      für die Basics brauchst Du keinen FTP Zugriff, weil sich WordPress komfortabel im Backend administrieren lässt. Je nach Anforderungen kommst Du aber irgendwann an den Punkt, wo Du um FTP nicht herumkommst. Welchen User Du dafür benutzt, ist unerheblich. Der root User ist halt gefährlich. Den www-data zu verwenden hat den Vorteil, dass dann wahrscheinlich die Rechte passen, wenn Du Daten hochlädst. Du kannst auch einen eigenen User für FTP anlegen. Dann musst Du dich aber darum kümmern, dass die Rechte richtig gesetzt werden.

      Liebe Grüße,
      Peter

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