Was bringt WordPress 5.0?

Was bringt WordPress 5.0?

Bis zur geplanten Veröffentlichung von WordPress 5.0 sind es nur mehr elf Tage. Aktuell ist die dritte Beta zum Testen verfügbar. Ab jetzt werden bis zum finalen Erscheinen nur mehr Fehlerkorrekturen vorgenommen. Ein guter Zeitpunkt für einen ersten Blick.

Wie jedes sogenannte Major Release (in dem Fall der Sprung von Version 4.x auf 5.x) bringt auch WordPress 5.0 signifikante Änderungen mit sich. Um genauer zu sein ist es diesmal nur eine signifikante Änderung. Aber die hat es in sich.

Natürlich gibt es im Hintergrund eine Menge an Änderungen. Sichtbar verändert sich erst einmal nichts. WordPress 5.0 sieht genauso aus wie die noch aktuelle Version 4.9.8.

Wie bereits seit langem angekündigt bringt #wpversion 5.0 die Integration des neuen Editors #gutenberg in den Kern. Das klingt nicht sehr spektakulär – ist es aber.

Der neue Editor verändert WordPress ganz drastisch. Wer sich den Gutenberg-Editor bisher noch nicht angesehen hat wird nach dem Update eine gewaltige Überraschung erleben. Der neue Editor verändert die Art und Weise, wie Beiträge und Seiten in WordPress bearbeitet werden, grundlegend.

Wer das Kommen von Gutenberg bisher ignoriert hat, sollte sich unbedingt zumindest einmal die Online-Testversion auf testgutenberg.com ansehen. Hier kann man den neuen Editor einfach einmal ausprobieren (Hinweis: hier ist aktuell noch die Version 4.0.0 von Gutenberg im Einsatz, das Plugin ist mittlerweile in der finalen Version 4.2.0 verfügbar).

Darüber, ob Gutenberg zum jetzigen Zeitpunkt auf der eigenen Website problemlos eingesetzt werden kann oder nicht, kann diese Online-Version natürlich keine Auskunft geben. Aber zumindest hat man dann den Neuen einmal gesehen.

Die Integration des Gutenberg-Editors

Der bisher unter dem Namen Gutenberg als #plugin entwickelte neue Editor ist in WordPress 5.0 nahtlos integriert. Den Namen „Gutenberg“ habe ich beim Testen nirgends mehr gesehen. Es ist jetzt einfach der Standard-Editor.

Der Menüpunkt „Gutenberg“, der bisher bei aktivem Gutenberg-Plugin angezeigt wurde, ist in WordPress 5.0 verschwunden.

Was bringt WordPress 5.0? - das Gutenberg-Menü verschwindet - wpwissen

Auch in der Übersicht der Beiträge und Seiten findet sich kein Hinweis mehr. Der Zusatz „Gutenberg“, der bei Verwendung des Plugins bei Beiträgen angezeigt wurde, die mit dem neuen Editor erstellt worden sind, fehlt. Ebenso fehlt der Link zum Bearbeiten des Beitrags mit dem bisherigen Editor #tinymce.

Der folgende Screenshot zeigt einen Ausschnitt der Beitragsübersicht in WordPress 4.9.8 mit aktivem Gutenberg-Plugin.

Was bringt WordPress 5.0? - Beitrag mit Hinweis auf Gutenberg - wpwissen

Und nun die selbe Ansicht noch einmal in WordPress 5.0.

Was bringt WordPress 5.0? - Beitrag ohne Hinweis auf Gutenberg - wpwissen

Zum Bearbeiten eines Beitrags öffnet sich wenig überraschend der neue Editor.

Was bringt WordPress 5.0? - der neue Editor - wpwissen

Beim Bearbeiten eines Beitrags, der mit dem alten Editor erstellt worden ist, startet – wie schon vom Gutenberg-Plugin gewohnt – ebenfalls der neue Editor. Der gesamte Beitrag befindet sich dann in einem Classic Block.

Was bringt WordPress 5.0? - der neue Editor mit einem Classic Block - wpwissen

Bisher hatte ich noch nicht getestet, ob Erweiterungen für TinyMCE, den bisherigen Standard-Editor von WordPress, auch in einem Classic Block im neuen Editor funktionieren. Weil ich gerade dabei bin, probiere ich das auch gleich einmal aus.

Dazu habe ich das Plugin TinyMCE Advanced installiert, das dem Editor zusätzliche Funktionen spendiert. Nach einem – zugegebenermaßen recht kurzen – Test habe ich den Eindruck, dass Erweiterungen des TinyMCE auch innerhalb des Gutenberg-Editors gut zu funktionieren scheinen.

Die zusätzlichen Funktionen werden wie gewohnt in der Werkzeugleiste angezeigt und funktionieren anscheinend auch problemlos. Zumindest in meinem kurzen Test konnte ich keine Probleme feststellen. Dabei habe ich unter anderem zum Beispiel eine Tabelle angelegt, was anstandslos geklappt hat.

Was bringt WordPress 5.0? - der neue Editor mit einem Classic Block und installiertem TinyMCE Advanced Plugin - wpwissen

Das Classic Editor Plugin

Wer den neuen Editor jetzt noch nicht produktiv einsetzen will oder dies aufgrund von noch bestehenden Kompatibilitätsproblemen derzeit nicht kann, der kann sich das Plugin Classic Editor installieren.

Das Plugin wird vom WordPress-Team selbst zur Verfügung gestellt. Damit sollte auf jeden Fall gewährleistet sein, dass es keine Probleme in Bezug auf die Kompatibilität gibt und das Plugin seinen Zweck tadellos erfüllt.

Nach einem kurzen Blick in den Code des Plugins erscheint mir das nicht ganz unwichtig. Das Deaktivieren des neuen Editors ist offensichtlich nicht unbedingt trivial. Daher ist es vorteilhaft, dass dieses Plugin von WordPress selbst stammt.

Wie in meinem letzten Artikel berichtet, hat das Entwicklerteam von WordPress zugesichert, das Classic Editor Plugin für mindestens drei Jahre offiziell unterstützen zu wollen. Damit gibt es zumindest mittelfristig eine Alternative zum neuen Editor. Bis dahin sollten alle noch bestehenden Probleme mit dem neuen Editor dann doch gelöst sein.

Das Plugin funktioniert mit der Beta von WordPress 5.0 problemlos. Nach der Aktivierung ist der neue Editor verschwunden und der alte Editor steht wieder zur Verfügung. Damit fühlt sich WordPress 5.0 genauso an wie die aktuelle Version.

Fazit

Obwohl WordPress 5.0 außer dem neuen Editor keine sichtbaren Veränderungen bringt ist es ein großer Wurf. Die Veränderungen, die Gutenberg mit sich bringt, sind enorm. Aus meiner Sicht es nur vernünftig, dass darüber hinaus keine weiteren größeren Änderungen in die neue Version gepackt werden.

Wer Gutenberg bisher schon als Plugin genutzt hat wird beim Wechsel auf WordPress 5.0 kaum Veränderungen feststellen. WordPress 5.0 ist im Prinzip WordPress 4.9.8 mit integriertem Gutenberg.

Lediglich die Bezeichnung „Gutenberg“ verschwindet. Ob uns „Gutenberg“ in irgendeiner Form erhalten bleibt oder ob der Name mit der Integration des neuen Editors in den Kern von WordPress Geschichte ist, ist zumindest mir derzeit noch nicht bekannt.

Interessant ist, dass sich das Gutenberg-Plugin unter WordPress 5.0 noch aktivieren lässt. Da hätte ich erwartet, dass dieses automatisch deaktiviert wird und sich auch nicht mehr aktivieren lässt. Aktiviert man das Plugin, funktioniert der neue Editor dennoch problemlos. 

Der Link „Classic Editor“ zum Bearbeiten eines Beitrags mit TinyMCE funktioniert dann hingegen nicht mehr. Der Klick auf einen solchen Link führte im Test zum sogenannten White Screen of Death – WordPress „stirbt“ einfach und hinterlässt nur eine leere weiße Seite.

Wer das Gutenberg-Plugin bisher noch nicht getestet hat, wird eine große Überraschung erleben. Das Plugin ist zwar derzeit bereits auf mehr als 600.000 Websites aktiv – aber daraus lässt sich umgekehrt schließen, dass viele Millionen WordPress-Anwender sich noch nicht damit beschäftigt haben. Man darf also durchaus auf die Reaktionen gespannt sein, die das Update auf WordPress 5.0 hervorruft.

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